Ich möchte hier zu Beginn meine persönliche Geschichte beschreiben, damit ihr versteht, was mich bewegt und wie dementsprechend die Überschrift:
"Öffis, Fahrrad, Auto und zu Fuß" entstanden ist. Als ich damals zum Studium in unseren Kiez gezogen bin, habe ich mein Auto zunächst behalten. Schlechte Bahnanbindungen zur Hochschule in Lichtenberg und zu Seminaren und dem Dienstsport in Spandau haben das eigene Auto aus zeitlichen Aspekten einfach zu attraktiv gemacht. Seitdem ich als Kriminalkommissar arbeite, hat sich die Bahnanbindung zwar nicht wesentlich verbessert aber mein täglicher Arbeitsweg ist deutlich kürzer geworden, sodass ich seitdem kein eigenes Auto mehr besitze. Ich brauche es in meiner aktuellen Lebensphase schlicht und ergreifend nicht. In der Regel fahre ich derzeit mit dem Fahrrad zur Arbeit oder nutze bei schlechten Witterungsbedingungen das Angebot verschiedener Carsharing Anbieter.
Was ich mit der zugebenermaßen relativ langen Einleitung beschrieben habe, soll aufzeigen, dass es bei der Verkehrsplanung darauf ankommt den Menschen und ihren ganz individuellen Lebensumständen gerecht zu werden.
Hast du wie ich das Privileg in der Nähe seiner Wohnung zu arbeiten? Musst du noch ein Kind vor der Arbeit in die Kita oder zu Schule bringen? Bist du schon etwas lebensälter und hast Probleme schwere Einkäufe in die eigenen vier Wände zu bekommen? Ist gerade Winter oder Sommer? Alle diese Aspekte und noch viele mehr spielen eine Rolle.
Deshalb verfolgt mein Ansatz euch ein alternatives Angebot zum Verzicht der regelmäßigen Nutzung des eigenen Autos zu machen.
- Kreativität bei dem Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen (z.B. Radschnellweg unter der U1).
- Ich wünsche mir, dass unser Bezirksamt genauso eifrig marode Radwege instand setzt und ausbaut, wie es Pop-up-Radwege anlegt. Bestes Beispiel ist der sich in katastrophalem Zustand befindliche Radweg entlang der Stralauer Allee und Mühlenstraße. Dieser könnte, ohne den Autoverkehr zu behindern, genauso modern wie der Radweg entlang der Holzmarktstraße sein. Unverständlich ist, dass der Radweg entlang der Stralauer Allee im Zuge der über neunmonatigen Teilsperrung im Jahr 2019 aufgrund von Bauarbeiten nicht längst ausgebaut wurde. Ich werde mich für einen Radweg von der Halbinsel Stralau bis zum Alex einsetzen, der seinen Namen auch verdient hat.
- Leerstehende Parkhäuser können als Dauerparkplätze für Anwohner dienen, welche zwar ein eigenes Auto besitzen möchten es aber nur gelegentlich nutzen. (Kiezparkhäuser)
- Der Rudolfkiez und die Halbinsel Stralau müssen besser an den ÖPNV angebunden werden.
- Intelligente Verkehrsleitsysteme müssen Fahrrädern im Sommer und Autos im Winter entsprechend mehr Platz einräumen. Denn jeder der selbst schon mal im Winter mit dem Rad gefahren ist, wird gemerkt haben, wie wenig Radfahrer unterwegs sind und umgekehrt.
- Wassertaxis können wie schon in Stockholm und London vorhanden das Mobilitätsangebot unserer Stadt ergänzen.
- Logistik-Hubs an zentralen Punkten schaffen, um den Lieferverkehr für Waren flexibler zu gestalten.
- Durchgangsverkehr muss auf übergeordnete Verkehrsstraßen geleitet werden und der Druck des Pendlerverkehrs auf die Innenstadtbereiche reduziert werden.
- Das Carsharing-Angebot muss daher auch in die Außenbezirke ausgedehnt werden.